Trance means for me...

...a nice festival story...

Author: marvin koala
Date: Apr 9, 2008
Views: 1748

german version (english below)


Ein schönes friedliches Fest soll es sein. Für ein ganzes Wochenende alles vergessen was einen normalerweise den ganzen Tag beschäftigt. Re-Lax ist angesagt. Entspannung, Freude, nette neue Menschen kennen lernen.

Eine „Pilgerfahrt“ Richtung Festival. Alle von überall her kommend, mit einem „lächeln“ im Gesicht, auf einen Punkt zu fahrend.

Bei diesem Gedanken empfand ich eine Energie, die mir eine wohlfühlende Gänsehaut über den Nacken bis in die einzelnen Glieder fahren ließ. DJ`s, Künstler und andere kennen so ein Gefühl genau, wenn die Menge anfängt den Moooove zu tanzen….

Zur gewissen Stunde kommen Menschen verschiedenster Herkunft, Nationalität, Geschlecht Alter, mit und ohne Kinder immer näher an die Klangquelle heran. Lagsam…. Aber immer immer näher. Es werden decken, ähnlich wie bei einem Picknick, neben der Bewegungsfläche abgelegt. Die Stimmung wirkt sehr freundlich und ein jeder verspürt allmählich wie der Groove der Musik so langsam anfängt die Kontrolle über den Muskelapparat zu übernehmen.

In der Runde sind viele lachende Gesichter zu sehen und auf einmal spricht mich jemand an. In diesem Augenblick merke ich, wie die Musik einen enormen Lautstärkevorschub erhält. Ich kann nicht genau sagen, ob dies tatsächlich stattfand oder ob mein Gehör auf eine sensiblere Stufe geschaltet hatte. Jeder spricht mit jedem und die, die nicht sprechen sondern auf dem audiomusikalischen Weg gehen wollten, waren auf der Bewegungsfläche. Ich konnte sehr gut sehen und fühlen wie diese Gruppe stampfender Menschen in einem Einigkeitsgroove tanzte. Ich beschloss, dass nette Gespräch zu beenden und mich dieser Gruppe anzuschließen. Ich betrat diese Fläche und ging bis in die Mitte, so dass ich von mehreren Menschen umgeben war. Die Musik erschien mir nun nicht nur noch lauter, sondern ich hatte das Gefühl, in einer Art elektronischem Orchester zu sitzen. Es waren Sounds zu hören, die mein Gehör anscheinend einige Minuten zuvor in die Nebengeräuschskulisse gepackt hatte. Ich fing an mich auf die Musik zu bewegen und stellte eine Bewegungseinschränkung in den Beinen fest, so dass es mir vorerst schwer viel Schritt zu halten. Ich bemerkte jedoch sehr schnell, dass ich mit diesem Zustand so ziemlich der Einzige war. Die Menschen um mich herum tanzten nicht zum Groove, Sie waren ein Teil davon.

Mir war sofort klar, dass es unbedingt und zwingend nötig war, mich diesen Menschen anzuschließen. Nach ca. einer halben bis Dreiviertelstunde war es dann endlich so weit. Der Sound trieb die Masse immer intensiver und deeper vor sich her. Es folgten Passagen an denen der Bass ganz verhalte. Trancige Flächensounds und waldähnliche Geräusche waren wahrzunehmen. In diesen Momenten hatten alle zur gleichen Zeit irgendwie ihre Bewegung angehalten und schauten auf. In die Runde. Jeder schaute sich um. Als ich bemerkte, dass ich ebenso orientierungsbedürftig meine augenblickliche Lage überprüfte, begriff ich was geschehen war. Alle, mich eingeschlossen, hatten über eine längere Zeit die Augen während des tanzen zumindest teilweise geschlossen. Jeder schien in dieser Basspause seine augenblickliche Position zu überprüfen. Ich atmete auf. Ich atmete aus. Ich schloss die Augen und ließ mich auf diese neuen weichen Sounds gleiten. Als ich einige Sekunden später zur kurzen erneuten Überprüfung meines Umfeldes die Augen kurz öffnete, sah ich wie alle so langsam die Augen wieder schlossen, wieder auf machten, wieder schlossen. Der Song schien sich in diesem Augenblick wie bei einer Auferstehung wieder aufzubäumen. Es kam ein Gefühl auf, wie ich ihn von der 8ter Bahn kenne, wenn die Kette die Wagen auf den ersten höchsten Gipfel zieht. Dann musste also gleich der Abschuss kommen. Und er kam….

Der Sound wurde lauter, ich öffnete kurz die Augen um den einen Blick zum DJ zu erhaschen. Er schien genau wie alle anderen auf der Bewegungsfläche in dem Sound drin zu stecken, mit dem feinen Unterschied, dass er der jenige war, der all diese Feelings ausgelöst hatte. Und er war auch der jenige, der ohne zu zögern dem ganzen eine Wendung hätte geben konnte. Er tat es aber nicht. Die Musik schoss höher und höher. Ich schloss schnell meine Augen und merkte, dass es jetzt auf einen Gipfel der Gefühle hinaus lief. Mit einemmal setzte der Bass wieder ein und mir war zu schreien, also schrie ich vor Freude. Wie ein Echo vernahm ich andere Schreie um mich herum. Ich öffnete die Augen und sah wie viele Arme in den Nachthimmel ragten und immer mehr Schreie, immer mehr Freude und Bewegung unter den Menschen verbreitete. Was dann folgten waren viele Stunden voller schöner Gefühle mit netten Menschen und magnetisierendem Sound. Erst als die Sonne aufging, verließ ich diese Bewegungsfläche und ging zurück zu meiner Decke, auf der noch einige saßen die ich viele Stunden zuvor verlassen hatte. Ich rauchte eine Zigarette und vernahm eine nette Gesprächsrunde, der ich jedoch aufgrund meines leicht überlasteten Gehörs, nicht folgen konnte. Ich spürte jedoch, dass dies für die anderen kein Problem darstellte. Ich verabschiedete mich und verließ mit einem so langsam schmerzenden Grinsgesicht die Klangquelle um mich auf dem Weg in mein Zelt zu machen. Ich legte mich in meinen Schlafsack und konnte die Musik immer noch hören, wenn gleich sehr viel leiser. Ich fühlte mich glücklich und konnte das Grinsen nicht abstellen bis mein Geist sich langsam der Gewalt der leisen, in mein Ohr kommenden Sounds entriss.

irgendjemand.

irgendwo.

auf irgend einem Festival....

 

 

 

 

english version

It's supposed to be a nice and peaceful happening. Just forget everything that keeps you going, for a full weekend. Relax. Be happy, meet nice, new people.

A journey towards the festival. Everyone from everywhere, with a smile on their faces, converging to a common place.

This idea gave me much energy, giving me the creeps from my neck down to the toes. DJ's, artists and the like know this very special feeling, when the crowd starts doing the Moove.

On the hour, people with different background, nationality, gender and age, with or without children, get closer and closer to the source of the sound. Slowly. Closer and closer. Blankets are placed next to the dancefloor, just like having a picnic. The atmosphere is very friendly and everybody starts to feel the groove taking control over their muscles.

There are laughing faces all over the place and suddenly someone starts talking to me. In this very moment I realize how the music pumps up strongly. I can't really say if it really happened or if my sense of hearing just switched into a more sensible mode. Everyone talks to everyone, and those prefering the musical approach gathered on the dance floor. I saw and felt the crowd moving within the groove. I decided to end that nice conversation and joined the moving crowd. I went right to the middle of the area and was surrounded by several others. The music did not only appear to be stronger, I just felt like being in the middle of some sort of electronical orchestra. I was able to hear sounds, that just minutes ago were part of the ambient noise. I started to move with the music and initially realized that my body was not quite able to keep the pace. I realized quickly that I was almost the only one inhibited, all people around were not just dancing with the groove, they were just a part of it.

I immediately felt the urgent need to join the others. After half an hour I was there. The sound just pushed the crowd deeper and more intense. At times, the basses just died away. I felt trance and forestral sounds. In these moments somehow everyone just stopped their movements and looked up. Around themselves. Everyone looked around. As I realized that myself I tried to check my current position, it sunk in what had happened. Everyone, me included, had closed their eyes while dancing, at least from time to time. Everyone used this break in the basses to refocus. I breathed deeply. I closed my eyes and let myself go into the new, soft sounds. A few moments later I opened my eyes again, to see what was going on around me, and I saw the others opening and closing their eyes. The song seemed to find its climax, it felt like riding the roller-coaster when going up the first steep part. Soon the launch had to come - and it came.

Thee sound pumped up again and I looked up to catch a glance at the DJ.

He seemed to be part of the sound like everyone on the dancefloor, just that he was the one triggering all these feelings. And he was the one that could change all this, but he did not. The music climbed higher and higher. I closed my eyes and felt the climax of feelings getting close.

Suddenly the basses kicked in again and I just shrilled out my happiness. I heard the shouts of the others around me. I opened by eyes and saw all these arms pointing into the night sky, more shouts, more happyness and action all around. What followed were many hours with nice feelings surrounded by nice people and touching sounds. I left the place only at sunrise, back to my blanket, where still some were hanging out that I left hours ago. I smoked a cigarrette, and overheard a soft conversation that I quite couldn't follow through my tensed hearing.

This, however, was not at all a problem for the others. I said farewell and left them with a smile on my face, back to my tent. In my sleeping back I could still hear the music, quite gentle now. I felt happy and could not stop smiling until I slowly faded away


someone

somewhere

on some festival....

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