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dec 2000
Goa 2000/2001
taken from Mushroom Magazine 12/2000
Text: Jennie
Zum Start der Goa Season, Mitte Dezember in Indien, haben wir verschiedene
Informanten vor Ort gefragt was abgeht. Die sagen, dass es irgendwie
ziemlich vorbei sei mit den großen Partys. Naja, haben sie auch
schon letztes und vorletztes Jahr alle gesagt, und dann ging doch wieder
was, aber jetzt sei alles noch härter und schlechter geworden und...früher
war alles besser...Die Regierung von Goa wolle lieber die zahlungskräftigen
Pauschaltouristen anziehen und verbietet grundsätzlich alle Partys.
Nach Meinung anderer Leute, wird das für kurzsichtig gehalten,
lebe doch grade Goa von dem Image der flippigen Freaks, die eben auch
die Normaltouris anziehen. Aber das meiste Geld von den TUI und LTU
Ghettos fließt eh zurück in den europäischen Westen,
von daher ist das alles so ne Sache. So richtig was sagen wollte auch
keiner was, dass sei eben alles ein großes Politikum in Goa mit
den Partys, den Geschäften und alledem. Letztlich steht auch fest,
das Partyerlaubnisse ordentlich Bakschisch benötigen, um dann evtl.
doch ungestört laufen zu können. Wieder gilt: innerhalb der
Party kann man sich viel erlauben, einen Schritt außerhalb lauern
die Behörden, die 2000 Dollar brauchen, um Dich laufen zu lassen,
wenn Du so dumm warst etwas dabei zu haben, tja. Alles eine Frage des
Geldes also, was man und Frau machen können und was eben nicht.
Der Anjuna Flohmarkt, wo käseweiße, dickliche TUI's staunend
Indien und den Backpacker begegnen, läuft immer am Mittwoch bis
6 Uhr abends und ist eh viel teurer als der Markt in Mapusa (sprich
Mapsa). Anschließend eiern alle den Strand entlang zur Sonnenuntergangsparty
in der Shore Bar. Weiterhin tanze man und frau täglich ab späten
Nachmittag bis abends um 9 in der Nine Bar oberhalb des Israeli-Beach
in Vagator. Das Paraiso in Anjuna sei nach irgendeinem Riesentrouble
bei der Millenniumsparty dicht gemacht worden. Gerüchte um den
Bau eines Freizeitparks zwischen Anjuna und Vagator wurden nicht bestätigt.
Was zur Zeit noch gut laufe sei, der Badeurlaub der älteren Hippies
und Psytrance-gang, sowie kleinere und sehr private Partys. DJ-Legende
GoaGil ist seit einigen Tagen auch wieder dort, also wird schon irgendetwas
laufen. Und wieder werden die Israelis, Japaner und andere Traveller
aus aller Welt und mit dem geliehenen Enfield Motorrad, oder dem Honda
Kinetik Roller (jeweils zwei Wochen) "where's the
party?" fragend über Goa's staubige Strassen donnern. Einige
werden das nicht überleben, weil sie total dicht die Klippen runter
brettern oder unter einem Tata Truck enden. Gewohnt wird z.B. in Anjuna
bei Three Sistaz, in Vagator bei JulieJolly, oder irgendwo in Chapora,
wenn Du nicht auf ruhigere Orte wie den OM Beach im Süden und die
anderen angeblichen Geheimtipps wie Arambol weiter im Norden Goas schwörst.
Mädelz sollten zum Sonnen und Baden einen Badeanzug tragen, sonst
wird's sehr unangenehm!!! Wieder werden viele beim Israeli gegenüber
"Prime Rose" Nutella Nan essen, oder sich zum späten
Edel-Frühstück im "Lila Cafe" bei Baga treffen.
Die illegalen Beachshacks (Strandcafes) werden von den Locals auf- und
von den für sie zuständigen Polizisten gewaltsam wieder abgebaut
werden, immer wieder bis spätestens Ende März "End of
season" ist. Same procedure as every year.
Jennie
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